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Gerda Breuer (Hg.): Max Burchartz. 1887–1961. Künstler. Typograf. Pädagoge. jovis Verlag, Berlin, 2010
Gestaltung: Julia Meer
Die Publikation wird von der Doppelausstellung »Es kommt der neue Ingenieur! Max Burchartz und Werner Graeff am Bauhaus« begleitet, die vom 20. Februar bis 18. April 2010 in den Meisterhäusern Kandinsky/Klee in Dessau–Roßlau gezeigt wird.
Der 1887 in Wuppertal geborene Max Burchartz kam, nach seiner Ausbildung zum Maler an der Kunstakademie Düsseldorf, ebenfalls 1921 nach Weimar, zählte zum Kreis der Künstler am Ort, die die Kurse von Theo van Doesburg besuchten, pflegte ein freundschaftliches Verhältnis mit Lehrern des Bauhauses und arbeitete in Buchveröffentlichungen mit ihnen zusammen. Wie Graeff nahm er an den entscheidenden Aktivitäten der elementaristischen Avantgarde teil. Und auch ähnlich wie dieser gab er seine Malerei auf. Er verschrieb sich nun ganz der Neuen Gestaltung in Typografie und Werbung. 1924 zog er aus diesem Grund ins Kerngebiet industrieller Entwicklung um: in das Ruhrgebiet und gründete in Bochum die Werbeagentur »werbebau«. Es entstand eine für diese Zeit ausgesprochen radikale Typografie. Er schrieb, ähnlich wie Graeff, zahlreiche programmatische Artikel in einschlägigen internationalen Fachzeitschriften und gab kunsttheoretische und -pädagogische Bücher heraus. Ab 1926 begann, mit Unterbrechungen, seine Lehrtätigkeit an der Folkwangschule in Essen. Burchartz' Kunst wird 1937 auf der Femeausstellung »Entartete Kunst« in München gezeigt, seine Malerei als »bolschewistische Entartung« diskreditiert. Nach dem Krieg wurde er wiederum Lehrer an der Folkwang Schule Essen. 1961 starb er in Essen; posthum erschien seiner Gestaltungslehre »Schule des Schauens«.
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Gerda Breuer / Pia Mingels / Christopher Oestereich (Hg.): Hans Schwippert (1899–1973). Moderation des Wiederaufbaus. jovis Verlag, Berlin, 2010.
Gestaltung: Pia Mingels
Mit der Vita des Architekten Hans Schwippert (1899–1973) verbindet sich der architekturgestalterische Neuanfang der BRD. Unausläschlich im Gedächtnis geblieben ist den meisten Bundesbürgern sein Entwurf für das Deutsche Bundeshaus in Bonn 1948/49, das mit seiner lichtdurchfluteten Glasarchitektur, der kreisförmigen Anordnung der Sitze im Plenarsaal und dem sachlich-bescheidenen Interieur Politik in gewandelten Zeiten versinnbildlichte. Schwippert prägte indes in weiteren leitenden Funktionen den Geist des Wiederaufbaus: ob als langjähriger Vorsitzender des Deutschen Werkbundes, als Verfasser der Ausstellungskonzeptionen im Deutschen Pavillon der Brüsseler Weltausstellung 1958, als Direktor der Kunstakademie in Düsseldorf oder mit einem Hochhaus auf der INTERBAU 1957 im Hansaviertel Berlin. Nicht zuletzt wegen eines ausgeprägten Netzwerkes an Gleichgesinnten hatte er großen Einfluss auf die kulturelle Entwicklung der Nachkriegsdekaden.
Autoren: Gerda Breuer, Sandra Conzelmann-Wagner, Leif Hallerbach, Adam Oellers, Paul Sigel. Mit einer Anthologie der Schriften von Schwippert, zusammengestellt von Christpher Oesereich.
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Gerda Breuer (Hg.): Hans Schwippert. Bonner Bundeshaus 1949
Gestaltung: Christof Becker
Vor 60 Jahren, am 7. September 1949, trat der Deutsche Bundestag zum ersten Mal zusammen und weihte damit das Bundeshaus in Bonn ein. Der Architekt des ersten Parlamentsgebäudes war Hans Schwippert. Ihm wurde damit der Entwurf des wichtigsten Gebäudes der Nachkriegszeit anvertraut. Das Jubiläum ist Anlass für die Publikation »Hans Schwippert. Bonner Bundeshaus« von Prof. Dr. Gerda Breuer. Eine umfassende Monografie zum Werk des Architekten, der maßgeblich am Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt war, wird Ende des Jahres folgen. Der Vortrag wird das bedeutendste Werk von Schwippert im architektur- und zeitgeschichtlichen Kontext der Nachkriegszeit vorstellen.
Die Publikation Hans Schwippert – Bonner Bundeshaus, 1949 v. Gerda Breuer, Gestaltung: Christof Becker, Wasmuth Verlag, Tübingen ist beim diesjährigen Architekturbuchpreis des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt am Main von der Jury als Preisträger bestimmt worden. Aus insgesamt 200 Einsendungen von 60 internationalen Verlagen wurden fünf (gleichrangige) Preisträger in den Kategorien Monografie, Historische Monografie, Dokumentation von Zeitgeschichte mit Architektur, Fotografie / Bildband und Lehrbuch ausgewählt. Das Buch erhielt den Preis für die Kategorie »Dokumentation von Zeitgeschichte mit Architektur«. Die preisgekrönten Bücher wurden am 15.10.2009 zusätzlich auf der Frankfurter Buchmesse im Rahmen einer Preisverleihung vorgestellt.
Die Publikation Hans Schwippert – Bonner Bundeshaus, 1949 v. Gerda Breuer, Gestaltung: Christof Becker, Wasmuth Verlag, Tübingen ist von der Stiftung Buchkunst als eines der schönsten deutschen Bücher 2009 unter 1035 eingereichten Büchern prämiert worden.
Buchvorstellung: Vortrag mit Originalfilmen von Plenarsitzungen 27.10.2009 á 18.00 Uhr // Galerie im Kolkmannhaus // Hofaue 51–55
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Gerda Breuer: Jupp Ernst. 1905–1987
Ernst Wasmuth Verlag GmbH & Co. Tübingen/Berlin
Die Publikation erschien anlässlich der Ausstellung:
Fünf Gestalter. Deutscher Werkbund | Gute Form Burchartz. Ernst. Graeff. Rasch. Schwippert
Veranstalter: Fachgebiet Kunst- und Designgeschichte der Bergischen Universität Wuppertal (Prof. Dr. Gerda Breuer) in den Universitätsgalerien des Kolkmannhauses, Wuppertal
Jupp Ernst (1905–1987) zählt zu den großen Designern der Nachkriegszeit in Deutschland. Im Geist der Moderne in den 1920er Jahren ausgebildet, erlebte er deren Unterdrückung im Nationalsozialismus und engagierte sich umso mehr für deren Wiederaufleben in den Dekaden nach 1945. Er war ein überzeugter Werkbundmann und propagierte deshalb konsequent das Konzept der Guten Form.
Jung genug, um sich mit 40 Jahren mit aller Kraft für den Wiederaufbau eines
modernen kulturellen Lebens in Deutschland einzusetzen, war er nicht einfach nur Produktdesigner im heute üblichen Sinne. Seine Tätigkeiten berührten vielmehr fast alle gestalterisch wichtigen Themen seiner Zeit: von der generellen Ausbildung zum Designer bis zur Entwicklung der Sparte industrial design; von der Entwicklung einer Firmenmarke bis zum Konzept des corporate design; von der Organisation von Diskussionsforen bis zur Herausgabe einschlägiger Zeitschriften; vom Messedesign bis zum Grafikdesign. Als Direktor zweier Werkkunstschulen - in Wuppertal und Kassel - hat er sich besonders um die „gute Industrieform“ bemüht. Er beteiligte sich 1949 an der ersten Werkbundaus- stellung nach dem Krieg („Neues Wohnen“), war Mitinitiator des Rates für Formgebung und Vorstandsmitglied des Deutschen Werkbundes. 1951 gründete er die Werkbundzeitschrift werk und zeit und 1957 die Zeitschrift form, zusammen mit Willem Sandberg und Wilhelm Wagenfeld, bei der er bis 1967 Redakteur und Herausgeber war. 1964 richtete er für die documenta III die Sonderschauen „Industrial Design“ und „Graphik Design“ aus.
Besonders intensiv hat er für die Firmen Melitta, Resopal, Deutsche Werkstätten Hellerau und Tapeten Rasch gearbeitet, deren Firmenzeichen entwickelt und am Aufbau von Marken mitgewirkt. 1959 entwarf er die Afri-Cola-Flasche, die heute Kult-Status genießt. Eindringlich vermittelt die Aufarbeitung der umfassenden Korrespondenz des Designers die Marketing-Methoden der 1950er und 1960er Jahre im Sinne werkbundlicher Ideale. Dass die Formfrage nicht nur ökonomisch, sondern auch kulturell konnotiert war, blieb für den Designer ein bis weit in die 1960er Jahre verbindlicher Status quo.
Die Monografie über Jupp Ernst erläutert sein Gesamtwerk vor der Folie der deutschen Zeit- und Kulturgeschichte. Das designerische Œuvre und die programmatischen Texte werden umfassend im Kontext der zeitgenössischen Designentwicklungen interpretiert und mit vielen Abbildungen präsentiert.
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Gerda Breuer (Hg.): Haus eines Kunstfreundes. Makay Hugh Baillie-Scott, C. Remie Mackintosh, Leopold Bauer
Ostfildern, Edition Axel Menges, 2002 |
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Gerda Breuer: Die Erfindung des modernen Klassikers. Avantgarde und ewige Aktualität.
Ostfildern, Hatje Cantz Verlag, 2001
Immer häufiger finden sich in Wohnungen Nachbauten der Möbel von Le Corbusier oder Eileen Gray, von Ludwig Mies van der Rohe oder Marcel Breuer. Wer einen Klassiker kauft, sucht ein Produkt, das Standards setzt, das vom Nimbus der Avantgarde umgeben ist und von ewiger Gültigkeit zu sein scheint. Früher hat sich ein Möbelstück erst nach jahrelangem Gebrauch als zeitlos, als Klassiker erwiesen. Heute dagegen werden von den Herstellern mit Hilfe immer neuer Strategien Möbel in den Status des Modernen Klassikers erhoben, die dann in hochpreisigen autorisierten Re- Editionen, aber auch als einfache, häufig auch verfälschte Billigkopien weite Verbreitung finden. Die Gesellschaft findet in ihnen eindeutige Distinktionssymbole innerhalb eines schnellen Wandels und zunehmenden Individualismus. Der Text geht den Phänomenen und Vermarktungsstrategien dieses aktuellen Prozesses anhand der sprechendsten Beispiele - etwa dem Eames-Chair oder der Liege LC 4 von Le Corbusier - und den bekanntesten Produzenten wie Alessi, Cassina, Ikea, Knoll, Manufactum, Thonet und Vitra nach.
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